Spielberichte

Die blasse Gesichtsfarbe von manchem Spieler, der sich am Treffpunkt einfand, ließ bereits nichts Gutes erahnen. Ob wir gegen einen einigermaßen sattelfesten Gegner nicht viel ausrichten können oder wollen, war irgendwann nicht mehr unterscheidbar. Schneidhain war hellwach und profitierte schnell sowohl von einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung als auch von katastrophalen Schwächen unsererseits. Nach einer 3:0 Führung konnten die Gäste bereits vor der Halbzeit in den Standby-Modus umschalten und Kräfte sparen. Der Beitrag des FVS zum Spiel beschränkte sich bis dahin im Wesentlichen auf körperliche Anwesenheit.

Verdient gewonnen, auch wenn es eine ganze Weile nicht nach Sieg gerochen hat. Wir sind über den Kampf gut in die Partie gekommen und konnten uns schnell Chancen erarbeiten. Disco und Jupp haben den Spielaufbau super angekurbelt und unsere Offensive in Szene gesetzt. Auch durch frühes Stören gingen wir Königstein vorne insbesondere durch Ali und James kräftig auf den Keks. Herausgekommen sind in der ersten Hälfte gut und gerne 5 Top-Möglichkeiten, die wir aber alle nach dem Motto „Schönheit vor Effizienz“ haben liegen lassen. Warum nicht einfach mal mit der Spitze draufhalten ?

Heute war nichts zu holen. Das Spiel war zur Halbzeit entschieden. Königstein hat es besser gemacht. Sie waren sortierter, ballsicherer, solider und haben insgesamt einen eingespielteren Eindruck gemacht. Auch waren sie auf nicht wenigen Positionen besser besetzt als wir. Eigentlich ist es nicht ganz zu verstehen, warum so eine Mannschaft in Abstiegsgefahr gerät. Mit einer Aneinanderreihung von katastrophalen Abwehrfehlern haben wir es dem Gegner heute zu einfach gemacht.

Relegationswochen beim FVS !

Zum dritten Mal nach 2002 und 2008 qualifiziert sich die zweite Mannschaft des FVS für die Relegation zur Kreisliga A Hochtaunus. Die Szenen nach dem Spiel in Mönstadt sahen jedoch zunächst nach etwas ganz anderem aus. Hängende Köpfe, weggeworfene Trikots, umgetretene Flaschen und Denkerposen rundherum. In vollem Bewusstsein darüber es verkackt zu haben, begann man die Saison abzuhaken. Rein interessehalber fragten einige, wie Hundstadt es in F’dorf über die Bühne gebracht hat. Das Funkloch verhinderte jedoch schnellere Aufklärung darüber. Ein Hundstädter Zaungast mit Telefonleitung dort hin meldete schließlich „2:2, Spiel läuft noch, Ecke…“ Dass wir am Ende doch durch sind, war klar als das Handy weggepackt wurde und die Gratulation kam. Ungläubiges Staunen und die Erkenntnis, dass andere es auch vermasseln können griffen langsam um sich. Von Euphorie war der weitere Verlauf aber irgendwie trotzdem nicht getragen. Alles irgendwie seltsam – und einmal sollte die Mannschaft dann noch kräftig durchgerüttelt werden...

Als man sich anschaute, welche lockere Stimmung zum Treffpunkt auf der Terrasse des Vereinsheims herrschte, hätte man meinen können es geht um nichts mehr, alle Ziele seien erreicht und man trifft sich nur noch zum lockeren Saisonabschluss. Allgemeine Zerstreutheit war angesagt und null Komma null Spannung oder Konzentration zu spüren. Genauso ging das Team dann ins Spiel. Zwar konnten Chancen kreiert werden, jedoch wurden diese einfach mal liegen gelassen als wären wir im Training. Es entwickelte sich ein fahriger Sommerkick ohne viel Zug aufs Tor, ohne Biss in den Zweikämpfen und ohne größeres Engagement im Spiel gegen den Ball.