Als man sich anschaute, welche lockere Stimmung zum Treffpunkt auf der Terrasse des Vereinsheims herrschte, hätte man meinen können es geht um nichts mehr, alle Ziele seien erreicht und man trifft sich nur noch zum lockeren Saisonabschluss. Allgemeine Zerstreutheit war angesagt und null Komma null Spannung oder Konzentration zu spüren. Genauso ging das Team dann ins Spiel. Zwar konnten Chancen kreiert werden, jedoch wurden diese einfach mal liegen gelassen als wären wir im Training. Es entwickelte sich ein fahriger Sommerkick ohne viel Zug aufs Tor, ohne Biss in den Zweikämpfen und ohne größeres Engagement im Spiel gegen den Ball.

Zu langes Ballführen und unpräzise Abspiele, die viel zu spät kamen, ließen beim FVS keinen Spielfluss aufkommen. „Geht um nichts mehr“ hätte ein unbeteiligter Betrachter meinen können. Dass es bei beiden Mannschaften um alles ging, merkte man erst im Lauf der Zweiten Halbzeit, denn plötzlich tauchte der Abstiegskandidat beim Aufstiegsaspiranten im Strafraum auf und forderte diesen heraus. Nach der 3. kritischen Aktion in der Box blieb dem Schiri schließlich nichts mehr anderes übrig als auf den Punkt zu zeigen. Zudem wurde der bereits verwarnte Benne wegen Foulspiels des Feldes verwiesen. Klatti setzte auf die falsche Ecke – und schon sah sich der FVS in Unterzahl bei steigenden Temperaturen vor den Scherben seiner Arbeit der letzten Monate.

Nach und nach erwachte die Mannschaft aus der Schockstarre und legte die Lethargie der letzten 60 Minuten ab. Insbesondere die Routiniers Musch, Jan und Olli nahmen ihre Verantwortung war, gaben dem Team Halt und richteten es mit Ihrer Sicherheit auf. Sertan wurde auf die Reise geschickt. An der Strafraumlinie nahm er die Einladung des Verteidigers, der ihn mit vollem Risiko anging, an - Elfmeter vertretbar. Musch verwandelt und zeigt anschließend bei der Eroberung des Balls aus dem Netz hervorragendes Zweikampfverhalten. Bevor er jedoch den Fünfer verlassen konnte wurde er von WWS in Manier der „All Blacks“ wieder vom selben getrennt. Beim anschließenden  Gerangel behielt der Schiri die Übersicht, zeigte Fingerspitzengefühl und kam ohne weitere Feldverweise aus. Das Spiel über die schnellen Außenspieler Adip und Fabry lief nun richtig an und die Mannschaft lief für etwa 10 – 12 Minuten zur Form des Hundstadtspiels auf. Fabri zirkelt die Murmel 2 Minuten vor dem Ende aus 16 m ins lange Eck und erlöst uns mit dem 2:1. Gelb-rot für Jan während einer Spielunterbrechung wegen -keine Ahnung ?-  war am Ende nur Makulatur, da das Spiel im unmittelbaren Anschluss abgepfiffen wurde.

Wir sind nochmal davon gekommen. Nach all den Höhen und Tiefen dieser Saison wird wieder einmal klar, dass es keine leichten Spiele gibt, außer vielleicht für Gegner. Diese Saison wird für uns keinesfalls locker und entspannt zu Ende gehen, wie auch immer. Das Rennen um den Aufstieg ist absolut offen. Der Ausgang ist ungewiss. Man kann es nicht deutlich genug betonen.