Ein Blick auf die Infrastruktur des FV Stierstadt beweist – das ist ein moderner Fußballverein. Mit einem der größten und bestgepflegten Kunstrasenplätze in Oberursel, der Streetsoccer-Arena und einem von der Bausubstanz her alten aber schön renovierten Vereinsheim zählt der FV Stierstadt mit zu den attraktivsten Sportvereinen der Stadt. Und auch vor den Herausforderungen des Klimaschutzes macht der FVS nicht Halt:
Ende Juni diskutierte der Vorstand gemeinsam mit Vertretern der Stadt, wie es um die Sportplätze und das Clubhaus aus Perspektive der Nachhaltigkeit bestellt ist. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Leber und der Vorsitz des Spielausschusses Marco Hentsch sowie Jan Schilling, Mitglied des Stierstädter Ortsbeirates, trafen sich mit Stadtkämmerer Jens Uhlig und zwei Vertretern des Bau & Service Oberursel (BSO) zu einer Ortsbesichtigung in der Steinbacher Straße.
Heizung, Flutlicht & Co
Die lange Tagesordnungsliste wurde vom Thema Heizung angeführt: Erst wenige Jahre alt ist der große Gastank, dessen jährliche Füllung dem Verein jetzt schwer auf der Tasche liegt. Die Kosten dafür sind derzeit dreimal so hoch wie vor der Energiekrise. Vom CO2-Fußabdruck, den der Verein damit hinterlässt, ganz zu schweigen. Langfristig gesehen könnte die Installation einer Photovoltaikanlage oder Solarthermieanlage auf dem Dach die richtige Maßnahme sein. Das Dach ist so gut wie neu und wäre laut kürzlich erfolgter Statiküberprüfung auch ideal dafür. Es wird nach Lösungsansätzen gesucht, die für den Verein sinnvoll und machbar sind. Die Stadt sieht hier momentan allerdings wenig Unterstützungsmöglichkeiten.
Ein bisschen weiter ist das Thema LED-Flutlichtanlage. Die alte Anlage hat in jeder Hinsicht ausgedient: Sie verbraucht unzeitgemäß viel Energie, ist unzuverlässig und hat dadurch schon zu Ausfällen von Spielen und Trainings geführt. Vor Beginn der Herbstsaison ist dringend eine neue Anlage notwendig, damit der Kunstrasenplatz auch in den dunklen Abendstunden genützt werden kann. Nachdem der Ortsbeirat der Anschaffung einer neuer LED-Anlage im Frühjahr bereits zugestimmt hat, wurden die Finanzmittel dafür auch im städtischen Haushalt bewilligt. Es werden derzeit noch Fördermittelmöglichkeiten geprüft und der Frage nachgegangen, ob die kollektive Erneuerung sämtlicher Flutlichter auf Oberursels Sportplätzen sinnvoll und kostensparend wäre.
Maßnahmen sinnvoll verbinden
Im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit ist der Wunsch nach einem barrierefreien Zugang zur Sportstätte: Stufen machen den Zutritt mit Rollstuhl, Gehhilfen oder Kinderwagen im Moment beinahe unmöglich – eine Rampe ist erforderlich. Die BSO hat das Anliegen im Blick. Möglicherweise kann es mit anderen, kleinen baulichen Maßnahmen verknüpft werden. Bei Regen steht nämlich der Platz vor dem Clubhaus unter Wasser, weil es nicht abfließen kann. Hier muss der Untergrund wieder instand gesetzt und Platten neu verlegt werden.
Alles in allem sind die Weichen für nachhaltiges Agieren im Verein gestellt. Jetzt sind die passenden Lösungsansätze sowie der nötige Einsatz bei der Umsetzung und entsprechende Investitionen gefragt.